Wenn Du Dich auf Facebook oder YouTube umsiehst, wirst DU feststellen das es dort eine unglaubliche Menge an Experten gibt, die auf Ihren Clips Selbstverteidigungstechniken zeigen.
Die überwiegende Mehrheit dieser Leute ist schon etwas älter, und sie zeigen Dir wie sie am besten mit solchen Situationen umgehen würden. Als Basis dient dabei eigene Erfahrung oder Ansicht.

Das Problem dabei ist, das meist nur eine Technik und eine Lösung gezeigt wird.
„A greift B’s Arm, B macht dies oder jenes. Usw.

Ihr wisst wovon ich spreche.

Die Realität ist aber sehr weit davon entfern und eine völlig andere.  Es ist Chaos!

Und wenn Du zu einer der o.g. Arten des Trainings greifst, bist Du für wirkliche Situationen nicht gewappnet.
Sieh Dir z.B. das Video hier an:

https://www.youtube.com/watch?v=lAtXBpL1PD0

Diese Situation zeig eine Massenschlägerei mit ca. 100 Teilnehmern in einem britischen Pub. Die Wirklichkeit.
Gut, in den meisten Auseinandersetzungen wirst Du wohl auf weit weniger Angreifer treffen.
Aber das Video war keine gestellte Situation, sondern Wirklichkeit.

Auf der Straße ist gutes Benehmen und Regeln out, und die Tritte am Kopf, wenn Du auf dem Boden liegst, wirklich In.
Also haben wir für Euch eine Liste mit 5 Zeichen zusammengestellt, welche Ihr in Eurem Kopf haben solltet um festzustellen ob Euer Training noch Zeitgemäß ist.

Los geht’s.

 

1  Ihr trainiert nur 1 Person gegen 1 Person

Gruppen greifen immer einzelne Personen an, da so die Verantwortung weniger groß ist und die Chance auf einen „Sieg“ höher. Das ist natürlich Sche**e, wenn man an anderen Ende der Empfänger ist.
Du kannst schnell wie der Blitz sein und Schläge wie mit einem Vorschlaghammer besitzen. Nichts davon wird Dir helfen, wenn Du einem Hinterlistigen die Chance gibst Dich blind zu erwischen.
Wenn Du nur 1 gegen 1 trainierst ignorierst Du was Selbstverteidigung wirklich bedeutet:
In einer Situation zu sein die weit weg von Deinem üblichen Unterricht ist. Z.B. Zahlenmäßig unterlegen sein.
99% der Leute trainieren 1 gegen 1 Situationen, und das jahrelang, während sie vom ersten Tag an gegen Mehrere trainieren sollten.

 

2  Du verbringst zu viel Zeit mit Messern und Schwertern

 

Wir alle lieben es, das Gummimesser!
Wir testen uns an halbherzigen Angriffen unseres Trainingspartners.
Es erfüllt unser Ego mit Stolz auf unsere Fähigkeiten.

 

Das Training mit Messern und Schwertern macht Spaß, ich weiß. Und ja, es hat auch seinen Platz im Unterricht. Aber es ist ein schwerwiegender Fehler, wenn man seinen Focus darauf auslegt ob der Angreifer ein Messer hat oder nicht.
Wir wissen alle, dass es solche Angriffe gibt, aber viel zu viele „Lehrer“ verwenden viel zu viel Zeit damit unsere Angst zu schüren das wirklich jeder willens ist uns abzustechen.

 

Das ist nicht wahr.

In Wahrheit sind die Gründe warum Menschen mit Messern durch die Gegend laufen viel zu komplex als dass man hier darauf eingehen kann. Bist Du einer der Menschen die ein „normales“ Leben führen und in einer ruhigen Gegend lebst, sind die Chancen das Du von Gewaltverbrechern mit Messern angegriffen wirst relativ gering.
Auch wenn Du einfache Regeln des Selbstschutzes beachtest, wie z.B. Nachts nicht alleine durch die Gegend zu gehen, reduzierst Du die Möglichkeiten solcher Angriffe drastisch.

 

Wir wollen damit nicht sagen, das Du Messer nicht lernen oder trainieren solltest, Du solltest.

Aber es sollte in der richtigen Verhältnismäßigkeit geschehen.
Ein gutes Beispiel dafür sind Lehrer die Ihre Schüler testen um zu sehen ob sie erkennen wer ein Messer bei sich hat. Ein wenig sinnlos, denn der Angreifer könnte ja auch einen Schlagring besitzen der genauso Schlimm wie ein Messer sein kann. Vielleicht sogar schlimmer. Oder sie können abgebrochene Flaschen, Schraubenzieher und sonstiges bei sich haben was man als Waffe benutzen könnte.
Da sind der schrägen Phantasie keine Grenzen gesetzt.

 

Es ist möglich, dass Du einen mit einem Messer bewaffneten Angreifer abwehren kannst, da Du 99% Deines Trainings darauf ausgerichtet hast. Dies wäre aber eine schlecht genutzte Zeit, wenn Du dabei die Möglichkeit außer Acht lässt das Dich 2 unbewaffnete Angreifer in Sekunden ins Nirwana schicken könnten.
3   Du bist nicht Fit

Wenn Du schon einige Zeit des Trainings absolviert hast und Dein Bauch nicht kleiner wird solltest DU Dir 2 – 3 Dinge näher ansehen.
1. Deine Lebensumstände
2. Dein Training
3. Deine Gesundheit (oft folgen des Lebensstiles) Hier kann ich persönlich einiges anfügen, dazu aber an anderer Stelle mehr.

Ob es Dir gefällt oder nicht, Fitness gehört zur Selbstverteidigung. Bist DU nicht fit genug um zu kämpfen kannst Du es gleich sein lassen. Du wirst nicht in der Lage sein die benötigten Techniken unter Druck auszuführen.
Wenn Du in der Woche 10 Bier trinkst und 5 Pizzen isst, wird Dir kein Training der Welt helfen.
Aber trotz dieser Erkenntnis wird der Fitness-Part des Trainings völlig vernachlässigt.
Sollte dies bei Deinem Unterricht der Fall sein,  wechsle.

4  Du kannst Dich nicht verteidigen wenn Du auf dem Boden liegst

In einem Straßenkampf solltest Du nie auf den Boden kommen….. Bla Bla Bla
Sowas habe ich öfter gehört als die Uhrzeit.

Dieses Statement lässt eine Sache völlig außer Acht,…
Was passiert wenn Dein Angreifen Dich zu Boden bringt?

Ringen (nennen wir es einmal so zur Vereinfachung) ist in unserer Kultur tief verwurzelt. Und wenn wir ehrlich sind, war es das schon immer.
Also ist es nicht nur Sinnvoll sondern Überlebenswichtig diese Art des Kämpfens ins Repertoire einzubringen. Grade dann wenn Dir Jemand erzählen will das er nie in diese Situation kommen würde, da seine Tritte oder sonstige Technik dies verhindern würde.
Träumt weiter!!

 

5  Du trainierst nie Ringen / oder Schlagen und Ringen

 

OK, das folgt nun der Tatsache das Du nicht auf dem Rücken / Boden kämpfen kannst.

Ich kenne Leute die die in Selbstverteidigung sehr gut sind und auch auf dem Boden einiges an Griffen und Hebeln verstehen. Aber hier hört es dann meist auch auf.

Das hängt oft mit der heutigen Einstellung zusammen. In einer Klasse die überwiegend von Frauen besucht wird geht es bis zur gewöhnlichen Stellung des Vergewaltigens (Frau unten, Mann oben) und dann hört es auf.
Die Sache ist die,  Bodenkampf ist nicht Eindimensional. Du musst Dich auf dem Rücken liegend, Seitenlage, auf den Knien und sitzend verteidigen können. Und du musst wissen wie Du aus solchen Situationen wieder auf die Beine kommst. Die alles ist Teil der Realität welche Dir auf der Straße begegnen kann.

Der Spruch „Ich werde es immer vermeiden auf dem Boden zu kämpfen“,  wird dann zum Witz wenn Du auf einmal auf dem Boden liegst. Und das geht oft schneller als man denkt.

Nun kann es sein das Du alle diese nötigen Dinge nicht lernen kannst, weil Dein Lehrer sie schlicht und einfach nicht alle beherrscht. Aber wie Andy Norman immer sagt:“ Wenn Du stehend wie Mike Tyson kämpfen kannst, musst Du das auch auf den Knien oder am Boden können“.

 

Fazit

Du meldest Dich bei einem Selbstverteidigungstraining an und Du erwartest das es funktioniert.
Aber was Du meist bekommst sind Meinungen und Ansichten.
Das ist nicht das Gleiche wie moderne Selbstverteidigung in der heutigen Zeit.

Wenn Du wirklich in der Lage sein willst Dich effektiv zu verteidigen, dann solltest Du weniger Romantisch an Stilen und Traditionen der Vergangenheit hängen und Dich auf ein Training für die Wirklichkeit konzentrieren.
Sollte Dein jetziger Unterricht dies nicht bieten, wird es Zeit für einen Wechsel.
Danke fürs lesen.

RS für Shap Shifter Blog

 

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